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Schlitz-Fraurombach, 08.05.2019
Mit dem Alarmierungsstichwort F - Zug 4 „Brand eines ICE Triebwagenkopfes“ auf der ICE-Strecke Fulda - Kassel bildete die Ausgangslage für eine Stabsrahmenübung (SRÜ) der Feuerwehren Schlitz, Lauterbach, Wartenberg und Ulrichstein. In der technischen Einsatzleitung probten rund 50 Einsatzkräfte von Feuerwehr, DRK und Polizei den Ernstfall. Die Leitung der Hilfsorganisationen war den ganzen Tag insbesondere mit der Versorgung und Betreuung der 870 Fahrgäste sowie der Brandbekämpfung gefordert. Wegen des fiktiven Schadensereignisses auf der ICE-Strecke wurde am Morgen des 16. März 2019, gegen 09:14 Uhr, die Freiwillige Feuerwehr Schlitz-Mitte und der Notfallmanager alarmiert. Ein ICE stand nach einer Vollbremsung auf Kilometer 218,6 in Fahrtrichtung Kassel mittig auf der Rombachtalbrücke. Nach der erst Meldung musste von mehreren verletzten ausgegangen werden.
 
Aufgrund der Anzahl der Verletzten wurden von der Rettungsleitstelle des Vogelsbergkreises neben der Feuerwehr auch mehrere DRK-Einheiten gemäß den Vorgaben im Falle eines sogenannten „Massenanfalls von Verletzten“ (MANV) alarmiert. Erste Maßnahmen zur Menschenrettung und Brandbekämpfung vor Ort wurden unter der Einsatzleitung des Stadtbrandinspektors Frank Göbel geleitet. Da weiterer Einsatzkräfte benötigt wurden, entschied sich der Stadtbrandbrandinspektor zur Einrichtung einer technischen Einsatzleitung (TEL), welche mit Kräften der Feuerwehren Wartenberg, Ulrichstein, Schlitz und Lauterbach besetzt wird. Der Einsatzleitwagen (ELW 2), die Informations- und Kommunikationsgruppe des Vogelsbergkreises (IUKV) sowie die Verbindungsbeamten der Polizei Hasso Hofmann und Fachberater des DRK unterstütze die Einsatzleitung. Als Standort für die Einsatzleitung wurde das Dorfgemeinschaftshaus in Schlitz-Fraurombach ausgewählt.
 
Die erste Herausforderung erwies sich im Aufbau der Einsatzleitung. Die Räumlichkeiten waren extra nicht vorbereitet, damit sich die ersten eintreffenden Kräfte mit wesentlicher Unterstützung durch die Informations- und Kommunikationsgruppe mit einer Einrichtung der Räume und dem Aufbau der Kommunikationsinfrastruktur und der Einrichtung der Arbeitsplätze für die TEL auseinander setzen musste.
Da alle Übungen bis dato in entsprechenden Räumen mit Kommunikations- und IT-Ausstattung erfolgten, war diese Situation für die TEL neu.
Die zweite Herausforderung war die Informationen aus dem Einsatzgeschehen und die Lageinformationen so an die TEL zu übergeben, dass keine Informationsverluste entstanden. Bereits vor dieser Übergabe war ein Mitglied der TEL zur Unterstützung in der Einsatzleitung an der Seite des Schlitzer Stadtbrandinspektors, welcher während der Übung die Einsatzleitung hatte. Die TEL hatte nun einen Stab mit definierten Aufgaben zur Bewältigung der Einsatzlage an seiner Seite.
 
Da sich das angenommene Einsatzgeschehen auf unterschiedliche Gebiete konzentrierte, war diese Unterstützung nötig. Der Brand im Treibwagen musste gelöscht werden, zum anderen mussten die verletzten Fahrgäste von der Schadensstelle abtransportiert werden. Die Schadensstelle war nur schwer über Wald- und Feldwege erreichbar, so dass ein „Verkehrskonzept“ speziell für dieses Szenario in Zusammenarbeit mit der Polizei erarbeitet werden musste. So konnten beispielsweise Waldwege nur als Einbahnstraße genutzt werden, weil diese keine Ausweichmöglichkeiten bei einer Begegnung von zwei Fahrzeugen boten.
So wurde die Einsatzleitung den gesamten Tag mit sich verändernden Situationen konfrontiert, welche zu bewerten waren und mit entsprechenden Maßnahmen im „Einsatzgeschehen“ bewältigt werden mussten. Dabei lag der Schwerpunkt der Übung auf dem Transport von Verletzen und den insgesamt 870 Fahrgästen von Schadensort zu einer Sammelstelle. Hier war besonders die Leitung des ersten Sanitätszuges und des zweiten Betreuungszuges des DRK Vogelsberg gefordert. Die Einsatzleitung hatte insgesamt über 400 angenommene Einsatzkräfte von Feuerwehr, DRK, Polizei und THW zu koordinieren.
 
Für Tony Michelis war die erste Übung dieser als Stabsrahmenübung angelegten Übung ein Erfolg. Drei Phasen und Übungsziele waren Bestandteil des Übungskonzeptes. Zum einen sollte der Aufbau einer technischen Einsatzleitung einschließlich der gesamten dafür benötigten Infrastruktur geübt werden. Das Hauptziel der Übung sei jedoch der Umgang mit einer großen Anzahl von Verletzten gewesen, und das konkret am Objekt der ICE-Trasse. Das Thema Massenanfall von Verletzten stellt zugleich nach dem Thema Waldbrand ein neues Einsatzthema für die TEL dar. Aus Sicht des Übungsleiters lieferte die Übung wertvolle Erkenntnisse, welche als Grundlage zur Erarbeitung eines Einsatzplanes für solche Einsatzszenarien verwendet werden kann. In den kommenden Schritten werde man weitere Beteiligte, welche in der Realität ebenfalls betroffen wären, aktiv in Übungen und Erarbeitung von Szenarien einbinden. Die aktuelle Übung sei der Auftakt für dieses Ausbildungsthema gewesen. Ein sehr positives Feedback zum Ablauf der Übung und zur Zusammenarbeit, gab Hasso Hofmann, von der Polizei. Vom DRK zog Sebastian Schrimpf eine positive Bilanz.
 
Die Übungsleitung lag in den Händen von: Frank Göbel (FFW Schlitz), Andreas Leinweber (FFW Schlitz), Sebastian Schrimpf (DRK), Jutta Stern (DRK), Marcus Koller und Antje Schlömer (ELW 2), Frank Rodemer (FFW Wartenberg), Joachim Erbes (FFW Ulrichstein), Tony Michelis (FFW Lauterbach). Da dies nicht zum Alltagsgeschäft gehört, waren mehere Termine für Übung notwendig.
Bei diesem Übungs-Senzanrio wurden keine Fahrzeuge und Personen bewegt.
 
 
Text: Freiwillige Feuerwehr Lauterbach (A. Wahl)
Fotos: Freiwillige Feuerwehr Lauterbach (T. Michelis)

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